Auf die Plätze, fertig, los!

„Den nächsten schaffe ich noch“, ruft Finn und springt mutig von einem Baumpfahl zum nächsten. Der Vierjährige nutzt jede Minute, um den neuen Kletterpfad der Lüneburger MTV Treubund SportKita gGmbH Die Gipfelstürmer vom Sportpark Kreideberg zu erkunden. Für die Kinder der SportKita ist Bewegung essenziell: Sie werden spielerisch an unterschiedliche Sportarten herangeführt und mit dem neuen Spielplatz, der von der Hamburger Firma Die Spielplatz-Macher konzipiert und umgesetzt wurde, konnte ein weiteres Areal für Bewegungsanreize geschaffen werden. 

„Bei dem Team der Spielplatz-Macher sind wir an richtige Profis geraten. Unsere Ideen spiegeln sich in den einzelnen Elementen wider und konzeptionell wurde eine einmalige Landschaft erarbeitet, die genau zu uns als SportKita passt, denn es werden sowohl energetische als auch informationelle Fähigkeiten gefördert“, berichtet Mareike Müller, Leiterin der Lüneburger Einrichtung, begeistert. Den typisch bunten Kitastil sucht man allerdings vergebens, denn in die weitläufige Grünanlage des Geländes fügen sich die einzelnen Spiel- und Kletterstationen aus Naturmaterialien optimal ein. 

„Als wir uns das Gelände der SportKita erstmals angesehen haben, war außer Erdhügeln noch nicht viel zu sehen. Und genau das war die Herausforderung, die uns so gereizt hat: Mit viel Fantasie etwas zu planen, das später ins Gesamtkonzept passt“, sagt Rebecca Martin, Projektverantwortliche und Teamchefin der Spielplatz-Macher. Knapp drei Jahre dauerte es, bis es von der Idee schließlich zur Umsetzung kam. Über Crowdfunding sammelte die SportKita Gelder, mit denen mittlerweile schon ein großer Teil der Bewegungslandschaft finanziert werden konnte. 

Vier- bis fünfjährige Kinder haben pro Woche im Schnitt 74 Minuten angeleitete Bewegungszeiten in der Kita.

Motorik-Modul-Studie des RKI, 2014–2017

„Einige Ideen mussten wir leider vorerst auf Eis legen, bis wir wieder Gelder zur Verfügung haben. Spielgeräte für den öffentlichen Raum sind einfach teuer, da sie bestimmte Standards erfüllen und TüV-geprüft sein müssen“, erklärt Mareike Müller. Als Baumaterial wurde überwiegend Hartholz verwendet, das extrem langlebig ist. Die einzelnen Stationen des Spielparks wurden sukzessive immer wieder angepasst und seit Sommer dieses Jahres können sich die Kinder auf flexibel gestaltbaren Kletterpfaden mit unterschiedlichen Untergründen, einer Sandkiste, einer Balancieranlage und einer Slackline austoben. 

Für die Krippenkinder gibt es eine spezielle Rutsche zur Förderung der Motorik. „Die Kinder lieben es, sich beim Klettern und Balancieren auszuprobieren und die eigenen Grenzen und Ängste zu überwinden. Darüber lernen sie spielerisch zu fallen, sich abzufangen und das Gleichgewicht zu halten“, berichtet die Kita-Leiterin. Bei der Konzeptionierung hatten Rebecca Martin und ihr erfahrenes Team immer die Altersstruktur der Kinder im Blick.

180 Minuten pro Tag soll sich jedes Kind ab drei Jahren bewegen. Mindestens 60 Minuten davon sollen unter moderater bis starker Anstrengung erfolgen. Circa 80 Prozent der Kinder bewegen sich deutlich weniger.

Weltgesundheitsorganisation WHO, Guidelines on physical activity, sedentary behaviour and sleep for children under five years of age, 2019

Gerade weil es sich sowohl um Krippen- als auch Elementarkinder handelt, musste die Auswahl in Bezug auf die Höhen- und Schwierigkeitsgestaltung sensibel gewählt werden. „Je älter die Kinder werden, umso mehr benötigen sie Herausforderungen. Während sich Krippenkinder immer auf Bodenhöhe bewegen, darf es ab drei Jahren langsam in die Höhe gehen. Über den Kletterpfad konnten wir eine gute Lösung präsentieren, denn die einzelnen Elemente sind variabel platzierbar und vom Schwierigkeitsgrad kann immer noch eine Schippe draufgelegt werden“, erklärt Rebecca Martin die Vorgehensweise im Rahmen der Umsetzung. In Planung sind bei der Lüneburger SportKita noch ein Hochseilgarten, ein Trampolin und eine „Wilde-Kerle“-Arena. Auch diese Elemente werden von den Spielplatz-Machern in naher Zukunft 

so umgesetzt, dass sich die Kinder in einem großen Bewegungspark austoben können und Finn im kitaeigenen Hochseilgarten erstmals Höhenluft schnuppern kann.

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