Doppelt hält besser: McArena Freilufthalle beim TuB Bocholt 1907

Der TuB Bocholt versteht sich als Quartiersverein. Ein vielfältiges soziales Angebot, hohe Mitgliederzahlen, ein umfangreiches Netzwerk und vereinseigene Sportstätten charakterisieren diesen Breitensportverein aus Nordrhein-Westfalen. Die umfangreichen Bauarbeiten auf dem Gelände des Vereins zeugen hierbei von großem Weitblick, denn die Errichtung eines Sport- und Spielareals ermöglicht einen starken Impuls für mehr Bewegung bei großen und kleinen Sportlern.

Neben einer Calisthenics Anlage und einem Niedrigseilgarten ist das Herzstück des Areals eine ausgesprochen vielseitige Zweifeld-Freilufthalle. Umgesetzt wurde diese auf einem ehemaligen Tennenplatz des Vereins. Konzeptionell wurden bei diesem Projekt zwei Spielfelder mit unterschiedlichen Sportbelägen unter einem Dach umgesetzt. Hinzu kommt ein zusätzlicher überdachter Bereich an einer Hallenseite, der sowohl den Sportlern als auch den Eltern am Spielplatz einen witterungsgeschützten Aufenthaltsbereich ermöglicht.

In einem Hallenteil befindet sich ein multifunktionales Kunstrasenspielfeld, welches sowohl zur Vereinsnutzung als auch – zu bestimmten Zeiten – zur Belegung durch nicht vereinsgebundene Nutzer zum Beispiel Kitas, Schulen und Kinder-/Jugendgruppen vorgesehen ist. Tendenziell sollen mit dieser attraktiven Bewegungsfläche vornehmlich ältere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – sowohl des Vereins, aus dem Quartier und aus dem ganzen Stadtgebiet angesprochen werden. 

Im anderen, auch baulich abgetrennten Hallenteil soll eine öffentlich nutzbare Spiel- und Bewegungsfläche nach den geltenden Spielgeräte-/ Spielplatznormen geschaffen werden, an die sich an der Gebäudewestseite eine ungedeckte Spielplatzfläche anschließt. Sowohl die überdachte als auch die sich anschließende nicht-überdachte Spielfläche ist für Jedermann nutzbar. Die Spielgeräteausstattung richtet sich insbesondere an Kinder im Kita- und Grundschulalter.

Mit der Errichtung der multifunktionalen, zweigeteilten Freilufthalle wurde eine nur noch wenig genutzte Tennen-Sportfläche in einen zentralen Ankerpunkt auf dem Vereinsgelände verwandelt. Sie bietet unserem Verein die Möglichkeit, den sich wandelnden Bedarfen zu begegnen und neue, zeitgemäße Standards abzubilden.

Tobias Overkamp, Geschäftsführer TuB Bocholt 1907 e. V.

Die Freilufthalle insgesamt ist mit umfangreichen Sport- und Elektronikkomponenten ausgestattet. Moderne LED-Strahler sorgen für eine optimale Ausleuchtung in der Halle, eine Anzeigetafel, Musiksystem, Funino-Tore und ein integrierter Torschusslaser machen Sport in der McArena Bocholt zu einem echten Erlebnis. Smart ist auch die Organisation der neuen Freilufthalle: Mithilfe einer digitalen Gebäudesteuerung sind alle Prozesse der Buchung und Belegung vollumfänglich automatisiert.

Das Projekt in Bocholt reiht sich ein in einen Trend im Sportstättenbau. Immer häufiger werden monofunktionale Spielfelder mit nicht mehr zeitgemäßem Tennenbelag in zeitgemäße Angebote transformiert, die den Zielen des Vereins entsprechen und möglichst den gesamten Stadtteil aktivieren und attraktivieren. Ganze Sportparks wie in Mülheim, Essen und Schorndorf zeigen das ebenso deutlich, wie kompakte Multifunktionsparks in Oberhausen und jetzt auch in Bocholt.

Gefördert wurde das Projekt aus dem Programm Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten (IVS) und ist damit Teil der Städtebauförderung in Nordrhein-Westfalen. Gefördert wurden hiermit Gebäude und Einrichtungen, die zur Ausübung von einer oder mehreren Sportarten dienen und Anlagen für den Breitensport, die die körperliche Fitness, den Ausgleich von Bewegungsmangel sowie den Spaß am Sport befördert. Ohne diese Förderung wäre eine Umsetzung des Projektes sicherlich kaum möglich gewesen. Es ist daher auch ein hervorragendes Beispiel wie das Bundesförderförderprogramm Sportstätten zu einem echten Impact in der Sportentwicklung beitragen kann. Bedauerlicherweise wurde das Programm von der Bundesregierung eingestellt.

Der Projektmittelpunkt Freilufthalle, als seriell basiertes Bauteil, ermöglichte uns ein Gesamtprojekt umzusetzten, welches den Wünschen des Bauherrn und den heutigen Anforderungen entsprach: individuelle Gestaltung, ressourcenschonendes Bauen, Kosteneffizienz und innovative Nutzung.

Peter Storm, Kempkes & Storm Architekten GmbH

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